Texas Longhorns: T'Vondre Sweat - Das Muttersöhnchen, das Football nicht wollte (2024)

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College Football live auf ProSieben MAXX und auf ran.de
  • Veröffentlicht: 28.12.2023
  • 13:34 Uhr
  • Chris Lugert

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Die Texas Longhorns stehen in den Playoffs um die Meisterschaft im College Football. Ein Schlüsselfaktor für den ersten Titel seit 2006 soll T'Vondre Sweat werden. Dabei wollte der eigentlich gar kein Football spielen.

Von Chris Lugert

T'Vondre Sweat ist optisch genau das, was sich der geneigte Football-Zuschauer unter einem Defensive Tackle vorstellt. 1,93 Meter groß, 164 Kilogramm schwer. Der Star der Texas Longhorns ist ein Monster. Doch diese Entwicklung brauchte Zeit - und eine gute Küche.

"Ich war ein kleiner, schmächtiger Typ", blickt Sweat auf seine Zeit an der High School zurück. Innerhalb weniger Jahre ist er jedoch nicht nur stark gewachsen, sondern hat besonders während seiner Zeit am College auch an Masse zugelegt - was für Sweat einen einfachen Grund hat.

"Ich kam hierher und hier gab es all dieses Essen. Und daraus habe ich meinen Vorteil gezogen", sagte er. Für seine Mutter Lashunda Ross ist das keine Überraschung, schließlich habe er schon immer "einen ganzen Kuchen auf einmal essen" können.

Seine körperliche Konstitution hat den 22-Jährigen zu einem der Topstars im College Football gemacht. Nun greift Sweat mit den Longhorns nach dem ganz großen Titel. Im Halbfinale der Playoffs um die National Championship trifft Texas am 2. Januar (ab 2:45 Uhr live auf ProSieben MAXX, im Livestream auf ran.de, in der ran-App sowie auf Joyn)auf die Washington Huskies.

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Die Longhorns warten seit 2006 auf den Titel, in diesem Jahr sind die Aussichten rosig. Das liegt nicht nur an Quarterback Quinn Ewers, sondern auch am Defense-Duo um die beiden Tackles Sweat und Byron Murphy. Das Duo verursacht bei gegnerischen Offenses regelmäßig Panik.

"Man kann den Ball nicht innen gegen sie laufen. Man braucht es gar nicht zu versuchen. Sie verändern die Mathematik", sagte ein Trainer aus der Big 12 Conference, in der die Longhorns in diesem Jahr letztmals spielten. Dabei hob er besonders Sweat heraus.

Erst Kekse brachten Sweat zum Tackle Football

"Sweat wiegt um die 164 Kilogramm und kann sich so bewegen? Das ergibt keinen Sinn. Wenn man zwei abstellt, um ihn zu blocken, wird er beide schlagen", sagte der Coach. Längst gilt Sweat als potenzieller Erstrundenpick im kommenden NFL Draft. Jüngst wurde er mit der Outland Trophy als bester Interior Lineman - offensiv und defensiv - der gesamten Liga ausgezeichnet.

Dass er überhaupt diesen Weg einschlagen würde, stand lange in den Sternen. Denn Sweat war kein Freund des Tackle Footballs. Seine Mutter bestätigte, dass sie ihn im Alter von sechs Jahren überreden musste, sich vom Flag Football zu verabschieden.

Dafür brauchte es auch eine besondere Motivation seiner Tante Lisa. Diese versprach Sweat, ihm für jedes erzielte First Down und jeden Touchdown Kekse zu backen. "Von da an hat er sich von niemandem mehr aufhalten lassen. Aber zunächst wollte er zurück zum Flag Football", sagte Ross, die neben T'Vondre noch zwei weitere Söhne hat.

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College-Wahl wegen Durant und Basketball

Zwar spielte Sweat auch an der High School im texanischen Huntsville erfolgreich Football, doch als es um die Wahl des Colleges ging, rückte eine andere Sportart in den Fokus. "Er hat Basketball immer mehr geliebt als Football", so seine Mutter.

Das dreiköpfige Receiving-Monster der Washington Huskies
Die Washington Huskies stellen 2023 die wahrscheinlich explosivste Offensive im College Football. Kein Quarterback warf mehr Yards als Huskies-Spielmacher Michael Penix Jr. Doch das ist nicht nur sein Verdienst. Denn mit Rome Odunze, Jalen McMillan und Ja'Lynn Polk haben die Huskies ein dreiköpfiges Receiving-Monster.

© Imago

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Das beste Receiver-Trio im College Football?
In 13 Spielen sammelten die drei Receiver 195 Catches, 2937 Yards und 22 Touchdowns - und das, obwohl McMillan für einen Großteil der Saison verletzt ausfiel. Odunze, die klare Nummer 1, verbuchte 1428 Yards und 13 Touchdowns, Polk fing 60 Pässe für 1000 Yards und acht Touchdowns, McMillan gelangen 34 Catches für 468 Yards und drei Scores.
© USA TODAY Network

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Rome Odunze: Die Nummer 1
Rome Odunze gehört zu den besten Receivern im gesamten College Football und gilt als möglicher Top-10-Pick im kommenden NFL Draft. Der 1,91 Meter große, 98 Kilogramm schwere Wide Receiver ist eine Allzweckwaffe und überragt sowohl im tiefen als auch im kurzen Passspiel.
© USA TODAY Network

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Rome Odunze: Contested Catch King
Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, Bälle trotz enger Coverage spektakulär festzumachen. Mit 16 Contested Catches hat er gleich vier mehr als jeder andere College-Receiver. Sein Gespür für den Ball ist außerordentlich, sodass Odunze in den meisten Eins-gegen-Eins-Situationen die Oberhand behält.
© 2023 Getty Images

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Rome Odunze: Charakter und Talent
Huskies-OC Ryan Grubb glaubt, dass Odunze eine lange und erfolgreiche Profi-Karriere haben wird - nicht nur dank seines Talents auf dem Feld. "Er ist verantwortungsbewusst, tough, intelligent und umgänglich", schwärmt Grubb. Odunze ist sehr reif für sein Alter. "Ich nenne ihn 'Rome der Philosoph'", verrät der Huskies-Coach.
© 2023 Getty Images

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Jalen McMillan: Verletzungspech
McMillans Saison verlief nicht ganz so, wie er es sich wahrscheinlich gewünscht hätte. Der 22-Jährige hatte in der vergangenen Spielzeit sogar mehr Catches und Touchdowns als Odunze, und legte auch 2023 einen Blitzstart hin, mit über 300 Yards und drei Touchdowns in den ersten drei Spielen. Dann folgte die Verletzung, die ihn für den Großteil der Saison ausbremste.
© ZUMA Wire

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Jalen McMillan: Der Slot-Receiver
Nun scheint McMillan wieder vollkommen gesund zu sein. Im Pac-12 Championship-Game gegen Oregon sammelte er neun Catches für 131 Yards. Mit 1,81 Meter und 81 Kilogramm fällt er im Vergleich zu Odunze und Polk körperlich ab, brilliert aber mit einem sauberen Route-Running. McMillan agiert meistens aus dem Slot und ist insbesondere in der Mitte des Feldes gefährlich.
© USA TODAY Network

Ja'Lynn Polk: Das Breakout-Jahr
Ja'Lynn Polk begann das Jahr als Nummer drei, profitierte aber von McMillans Verletzung und nutzte seine größere Rolle in der Offense voll aus. 60 Catches, 1000 Yards und acht Touchdowns können sich sehen lassen. Polk ist 1,88 Meter groß und wiegt 92 Kilogramm - er ist wahrscheinlich der physischste der drei und vermeidet selten den Körperkontakt.
© 2023 Getty Images

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Ja'Lynn Polk: Transfer aus Texas Tech
Anders als Odunze und McMillan begann Polks College-Karriere nicht in Washington. Der 21-Jährige spielte ein Jahr bei Texas Tech, bevor er 2021 zu den Huskies wechselte. Seine Produktion in Seattle steigerte sich von Jahr zu Jahr: 114 Yards in der ersten Spielzeit, 694 im vergangenen Jahr und nun die 1000-Yard-Saison.
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Odunze, McMillan, Polk: Das dreiköpfige Receiving-Monster
In der Nacht zum 9. Januar treffen die Washington Huskies im Finale des College Football Playoff auf die Michigan Wolverines (ab 1:20 Uhr live auf ProSieben MAXX, Joyn und ran.de). Zweifellos werden auch die Ausnahme-Receiver der Huskies eine Rolle spielen. Im April könnte dann der Weg für alle drei in die NFL führen.
© USA TODAY Network

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In der Hoffnung, sein großes Idol Kevin Durant einmal zu treffen, der ebenfalls für die University of Texas gespielt hatte und Teil des Basketballteams der Longhorns gewesen war, entschied sich Sweat gegen andere renommierte Colleges wie Texas A&M, Baylor und Houston.

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T'Vondre Sweat: Harte Schale, weicher Kern

Sweat ist der Prototyp eines Spielers mit dem Prädikat "harte Schale, weicher Kern". Auf dem Feld ist er erbarmungslos, als Mensch hingegen ein sanfter Riese. "Ich mag es, wenn Leute lächeln", sagte er. Er bezeichnet sich sogar selbst als "Muttersöhnchen".

Doch auch hier fand über die Jahre ein Entwicklungsprozess statt, wie seine Mutter aus leidvoller Erinnerung berichtet. "Von all meinen drei Jungs war er der schlimmste", scherzte Ross: "Er machte ständig Ärger. Er wollte in der Schule nicht zuhören und war einfach unkonzentriert. Er war sehr anstrengend."

Inzwischen macht er keinen Ärger mehr, sondern ist sogar ein Unterhaltungsfaktor für seine Teamkollegen. "Er ist ein Dummkopf", scherzte Tight End Ja'Tavion Sanders: "Er bringt jeden ständig zum Lachen. Du kannst einfach auf ihn zugehen und du fängst an zu lachen."

Beste Saison seiner Karriere

Zu lachen haben seine Gegenspieler aber nur wenig. Bereits im vergangenen Jahr hatte er mit dem Gang in die NFL kokettiert, entschied sich aber für ein fünftes Jahr am College (die Saison 2020 zählte formell wegen der Corona-Pandemie nicht in die Jahre hinein).

In dieser Saison setzte er Karrierebestmarken mit 42 Tackles, 17 davon alleinige, acht Tackles für Raumverlust, zwei Sacks und vier geblockten Pässe. Highlight aber war ein gefangener Touchdown-Pass gegen Oklahoma State Anfang Dezember.

Nun will Sweat dabei helfen, die Durststrecke der Longhorns zu beenden und sich mit der gewonnenen Meisterschaft Richtung NFL verabschieden. Für den Fall der Fälle dürfte seine Tante schon einmal den Backofen vorheizen.

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